LinkedIn führt seit Monaten so etwas wie ein Schattendasein. Wird in Deutschland über Soziale Netze gesprochen, steht hierfür fast schon synonym Facebook. Wird der Fokus enger auf den B-To-B-Bereich gestellt, ist meist Xing gemeint. Das könnte sich mit diesem Schritt bald ändern. Ich schicke voraus, dass ich in Sachen Werbung und zielgenauer Ansprache nicht ungeteilt optimistisch bin. Denn letztlich werden die Adressaten entscheiden, was sie davon halten. Wird der Nervfaktor zu groß und er Intervall zu kurz, nutzt sich Werbung ab – ganz egal wie mundgerecht sie portioniert ist. Mein Credo lautet daher schon seit Jahren: Relevanz, Mehrwert oder wenigstens gute Unterhaltung müssen feste Bestandteile sein. Das wird im B-To-B-Bereich zwansgläufig auf Marketingservices hinauslaufen.
Schauen wir uns also mal etwas genauer an, was LinkedIn künftig möglich macht. Werbetreibende können Kampagnen über das Netzwerk künftig nicht mehr nur nach klassischen demographischen, geographischen Merkmalen oder Branchenzugehörigkeit ausliefern, sondern auch nach Funktion, Unternehmensname und Gruppenzugehörigkeit einzelner Mitglieder. Angesichts des umtriebigen Facebooks klingt das einigermaßen unspektakulär. Fakt ist jedoch, dass die sogenannten Targeting-Möglichkeiten bei Xing beschränkter sind. Hinzu kommt, dass es um die Akzeptanz von Werbung in einem Umfeld, das sich eben nicht zuletzt durch Premium-Accounts finanziert, deutlich geringer sein dürfte.
Werber sind – auch aufgrund etablierter (und eingefahrener) Rechtfertigungsschemata – bequeme Menschen. Sie ziehen zur Analyse des Kampagnenerfogs letztlich immer noch und immer wieder die gleichen Messgrößen zu Rate. Die schlichte Tatsache, dass die Click-Through-Rate sich mit Hilfe der erweiterten targetingmöglichkeiten (vorübergehend) deutlich verbessern wird, dürfte die Attraktivität des B-To-B-Umfeldes bei LinkedIn erhöhen – und sicher noch viel mehr, wenn das Self-Service-Tool irgendwann auch mehrsprachig vorhanden ist.
Meiner Meinung nach wird sich Xing mittelfristig entscheiden müssen, welches Monetarisierungsmodell wichtiger ist. Aktuell profitiert man hier noch von der profunden Marktkenntnis in Deutschland – auch wenn das mitunter in den letzten Weiterentwicklungen nicht so deutlich wurde. Mehr Werbeinnahmen für LinkedIn werden aber zwangsläufig die Expansion zur Folge haben. Zudem ist der Börsengang beabsichtigt. Der entschlossene Schritt in den deutschen Markt ist für mich nur eine Frage der Zeit und spätestens dann könnte die Luft für Xing recht eng werden…
LinkedIn is now allowing advertisers to target users based on job title, company name and LinkedIn group level. Previously, advertisers could only target users based on geography and industry.
Social networks like Facebook have long given advertisers the ability to target users based on shared information about gender, interests and relationship status, among other things, without compromising their personal privacy. It’s part of what’s made Facebook such an attractive platform for ad buyers, who have come to expect the same capabilities from other social networks, including LinkedIn.
LinkedIn says that in early tests, click-through rates have been three to four times greater for clients who distributed targeted ads compared to the site’s average.
[via ClickZ]
via mashable.com