7. August 2012

B2B: Der Social Media Beipackzettel

Im Internet verschwimmen die Grenzen zwischen Arbeit und Zuhause – mit Folgen für das Marketing im B2B. Ein neuer BVDW Leitfaden hilft Unternehmern, die Gunst der Stunde richtig zu nutzen.

Im Internet verschwimmen die Grenzen zwischen Arbeit und Zuhause. Immer mehr Menschen pflegen über ihre sozialen Netzwerke auch geschäftliche Kontakte. Auf spannende Themen trifft man beim Surfen, via E-Mail, Facebook, LinkedIn, Twitter etc. – privat ebenso wie beruflich. Das hat Folgen für das Marketing im B2B: Nicht nur tun sich neue Kanäle auf, sondern auch neue Ideen und Möglichkeiten der Zielgruppenansprache.

Der Leitfaden B2B Social Media des BVDW.

Die Masse bringt’s… nicht im B2B

Wer nun beschließt, die Gunst des Augenblicks zu nutzen, dem sei strategisches Vorgehen geraten. Gerade im B2B zählt nicht die Größe der Community, sondern die Qualität der Kontakte – ein Schielen auf die Anzahl an Likes und Followern bringt wenig bis gar nichts. Wie man die sozialen Kanäle sinnvoll in seine externe Kommunikation einbindet, erklärt der im vergangenen Monat erschienene Leitfaden „B2B Social Media“ des BVDW.

Sechs Beiträge klären die wichtigsten Grundlagen für ein Engagement in Social Media, die Spanne reicht dabei von der grundsätzlichen Begriffsklärung über notwendige Vorüberlegungen bis hin zur Erfolgskontrolle der aufgesetzten Maßnahmen. Die Autoren: Ingo Notthoff, T-Systems International, Johannes Lenz, GREY Worldwide, Michael Koch, AKOM360, Stefan Graf, BONAGO Incentive Marketing Group und Hans J. Even, TWT Interactive.

Im B2B zählt nicht die Größe, sondern die Qualität der Community. Foto: flickr / User Uwe.Koch

Den Einstieg sorgfältig vorbereiten

Der Leitfaden richtet sich explizit an B2B-Unternehmer, die den Einsatz von Social Media in nächster Zeit angehen möchten. Gleich zu Beginn werden sie vor gängigen Fehleinschätzungen und vorschnellem Handeln gewarnt: Es reicht, sich  zunächst auf einer Plattform auszuprobieren, statt mit vollem Elan in alle Kanäle vorzustoßen und dann schnell die Puste zu verlieren. Die Größe der Community sollte vor allem zu Beginn kein Erfolgsmaßstab sein – je nach Unternehmen wird sie das vielleicht auch nie werden. Und Kritik wird am besten als wertvoller Denkanstoß der Zielgruppe wahrgenommen, den es ernst zu nehmen lohnt.

Der Social-Media-Prozesskette ist ein eigener Beitrag gewidmet, der auch die Implementierung der neuen Strategie im eigenen Unternehmen thematisiert. Dass diese Aufgabe nicht zu unterschätzen ist, hat Christoph übrigens auch beim iico 2012 thematisiert: Nur wenn Zuständigkeiten geklärt und Prozesse sauber aufgesetzt sind, können alle mitziehen. Ein klares Bekenntnis der Unternehmensführung zum neuen Kurs ist dabei unumgänglich! Denn ist dieser einmal eingeschlagen, darf es keine Diskussionen mehr über das „Ob“ geben – nur noch über das „Wie“.

Erfolg in Social Media ist messbar. Nur anders.

Messbar ist alles – auch der Erfolg der Social Media Aktivitäten. Foto: flickr / User BBQ Junkie.

Der Leitfaden enthält eine gründliche Übersicht der vorhandenen Plattformen, die neben Facebook, Twitter und Xing auch Wikipedia, Corporate Blogs und sogar Unternehmens-Wikis vorstellt. Abschließend geht es um die Besonderheiten der Erfolgsmessung in Social Media. Den Social Media ROI gibt es nämlich doch – man muss nur ein bisschen Mühe investieren, um ihn sichtbar zu machen. Ein eigener Beitrag stellt die gängigen Werttreiber vor und gibt Hilfestellungen für die Definition eigener KPIs.

Mit dem Leitfaden B2B Social Media ist dem BVDW eine Einstiegshilfe gelungen, die die wichtigsten Überlegungen und Maßnahmen Schritt für Schritt behandelt. Aus meiner Sicht besonders gut: die Einbindung vieler Best Cases. Sie geben den theoretischen Hilfestellungen Kontur. Und längst nicht alle von ihnen sind so einschlägig bekannt wie „Telekom hilft“.

Your own, personal Social Media Strategie

Die Best Cases bieten Orientierung und Inspiration. Keines von ihnen ist eins zu eins auf einen anderen Businesskontext übertragbar – aber das ist ja letztlich auch die Quintessenz des Ganzen: Jedes Unternehmen ist individuell und muss eigene Ziele und Strategien für den Social Media-Dialog definieren. Jetzt müssen sich Unternehmer dieser Aufgabe nicht mehr unbedarft nähern.

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